Im steinigen Hochland der Provence, 30 Kilometer nördlich von Aix, sind die Winter hart und windig, die Sommer trocken und heiss. Hier, inmitten von Tausenden Hektaren Wald und Buschland, liegt Château Revelette. Wer es besucht, glaubt sich in eine andere Zeit versetzt, eine Zeit, als der Bauer gar nicht anders konnte, als im Einklang mit der Natur zu leben. Heute liessen sich ihre Launen mehr oder weniger problemlos kompensieren - mit diversen önologischen Tricks von Reinzuchthefen bis Tanninpulver. Doch Peter Fischer will nichts davon wissen. Oder besser: Er verzichtet zwar nicht auf moderne Errungenschaften wie die Kontrolle der Gärtemperatur oder zeitgemässes Equipment im Keller, aber was den Wein an sich betrifft, glaubt er an die Kraft der Reben, des Terroirs - und sonst an nichts. Gedüngt wird mit Schafsmist, gespritzt mit Algenextrakt, und die Fermentation erledigen wilde Hefen, die im Rebberg seit eh und je zu Hause sind. Das alles äussert sich in den Weinen: Sie sind so erdverbunden und echt wie der Ort, das Weingut und Peter Fischer selbst.